Großhaslach´s Kirche: St. Maria
Mönche aus dem St. Gumbertus-Kloster in Ansbach gründeten vor ca. 1200 Jahren eine Urpfarrei in Großhaslach. Um das Jahr 800 wurde vermutlich die erste Kirche auf dem Bergsporn, dem Kirchenbuck, errichtet. Mit der Zeit entstanden auch in umliegenden Ortschaften eigene Kirchen. Doch blieb das alleinige Taufrecht bis ins 15. Jahrhundert in Großhaslach.
Davon zeugt bis heute der aus dem 12./13. Jahrhundert stammende Taufstein, der sich heute in der Taufkapelle befindet. Gesichert ist das Jahr 1144. Es darf angenommen werden, dass bereits im 12. Jahrhundert ein romanischer Steinbau vorhanden war.
Die alte gotische Kirche aus dem Jahr 1497 musste ab 1757 ständig repariert werden.1782 wurde dann die Baugenehmigung für den Umbau des Langhauses erteilt. Die Pläne hierzu erstellte Johann David Steingruber.
Betrachtet man das 1783 fertiggestellte Gotteshaus genauer, dann fällt auf, dass das Mansarddach sozusagen eine Kopie des Daches von St. Gumbertus zu Ansbach darstellt. Der heutige Kirchturm stammt noch aus dem Jahre 1497. Die Jahreszahl ist noch auf einer Inschriftenplatte über dem unteren Wasserschlaggesims zu lesen.
Die Glocken fielen dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Erst 1951 wurden am Reformationstag neue Glocken eingeweiht
„Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“ (Mt. 26, 39b)
Wie oft haben wohl Menschen mit dieser Bitte im Herzen vor dem Altarbild der Marienkirche gestanden?
Naumann fasst den Vers aus der Gethsemane-Szene in ein Bild, das tief berührt. Der Himmel ist bewölkt und doch gleichzeitig offen und hell. Licht fällt auf Jesus Christus, der den Kelch aus der Hand des Engels entgegennehmen wird.
Es war der letzte Maler des markgräflichen Hofes, der das Altargemälde mit Öl auf Leinwand brachte. Friedrich Gotthart Naumann hat es entworfen und 1784 fertiggestellt. Auch der Kanzelaltar stammt aus diesem Jahr, der den früheren Marienaltar ersetzte.
Das Instrument wurde von Johannes Strebel aus Nürnberg 1890 als Opus 19 gefertigt. Die 648 Pfeifen der Orgel stehen auf mechanisch angesteuerten Kegelladen. Zu jeder Pfeife gibt es in der Orgel ein kleines hölzernes Kegelventil, welches bei Tastendruck den Weg des Winds zur Pfeife öffnet. Sie ist prädestiniert für die Wiedergabe der Musik der Romantik. Die Großhaslacher Orgel besitzt 11 klingende Register, verteilt auf ein Manual- und Pedalwerk. In dem Holzverschlag hinter dem eigentlichen Gehäuse, befindet sich die originale Balganlage mit der Schöpfeinrichtung. Das Instrument wurde 1989 von der Orgelbauwerkstatt Friedrich restauriert und seitdem regelmäßig gepflegt.
Nehmen Sie sich Zeit, den Kirchturm, den ältesten Teil der Kirche wahrzunehmen. Verweilen Sie an verschiedenen Orten. Machen Sie sich bewusst, dass Menschen hier seit hunderten von Jahren hilfesuchend, dankbar, verzweifelt und mit Lob und Liedern vor Gott gekommen sind. Umrunden Sie das Kirchengebäude und lassen Sie das Ensemble auf sich wirken: Die Kirche St. Maria in der Mitte des Lebens zwischen Taufkapelle, Schulhaus, Gemeindehaus und Pfarrhaus, und etwas weiter hinten: Unser Dorffriedhof.